3. Motivation für den Einsatz erneuerbarer Energien

Global gesehen wird der Energiebedarf zunehmen; speziell in den Entwicklungsländern ist eine starke Zunahme zu erwarten. Folgende Abbildung zeigt ein Szenario aus dem Jahr 1996 dazu:

Abbildung 3.1:[1]

 

In Deutschland lag der Energieverbrauch nach den vorläufigen Zahlen 1996 bei 14.490 Mio. t SKE, davon ca. 2.934 Mio. im Haushaltsbereich.[2]

Die Reichweiten der sicher gewinnbaren Rohstoffe sind begrenzt; sie betragen nach Zahlen von 1997 für Erdöl 19, für Erdgas 17 und für Kohle 367 Jahre.[3] Langfristig gesehen sind die erneuerbaren Energien also unsere einzige Energiequelle. Die höchsten Potentiale werden dabei der Solarenergie zugesprochen. Daher müssen wir die Solarenergie heute erschließen, damit sie uns morgen im erforderlichen Umfang zur Verfügung steht. Einen Eindruck von der Verfügbarkeit der Solarenergie für die Photovoltaik vermittelt folgende Abbildung:

Abbildung 3.2 zeigt die notwendige Fläche zur solaren Energieversorgung:[4]

Der Stromverbrauch der ganzen Welt könnte durch eine Photovoltaikfläche, die ein Drittel der Sahara in Anspruch nimmt, gedeckt werden. Jedes Jahr liefert die Sonne 135-mal mehr Energie auf die Fläche Deutschlands, als dort verbraucht wird; ein Zehntausendstel der auf die Erde eingestrahlten Sonnenenergie würde den Weltenergiebedarf decken.[5]

Erneuerbare Energien haben viele Vorzüge, die nicht-erneuerbare nicht bieten können. Dazu gehören eben die Eigenschaft der Erneuerbarkeit – damit verbunden also die Schonung der knappen vorhandenen Ressourcen –, die geringe Belastung der Umwelt in Zusammenhang mit der CO2-Problematik, aber auch mit anderen Schadstoffen und die unerschöpfliche Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien an jedem Ort; aber es erschließen sich auch wirtschaftliche Chancen, denn weit über 100.000 Arbeitsplätze könnten in den nächsten Jahren allein im Bereich der direkten Sonnenenergienutzung geschaffen werden, weniger Arbeitsplätze im Bereich der herkömmlichen Energieträger wären jedoch gefährdet. Neben diesen Vorteilen gibt es natürlich auch Nachteile. In bezug auf die Solarenergie sind dies speziell bei der Photovoltaik hohe Stromgestehungskosten, die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage mit dem Problem der Speicherung der gewonnen Energie und die relativ geringen Wirkungsgrade der Solaranlagen, die eine wirtschaftliche Nutzung nicht in jedem Fall ermöglichen. Diese Nachteile lassen sich mit der Zeit weitgehend mit Hilfe neuerer und fortgeschrittenerer Technik abbauen. Dies zeigen beispielsweise die steigenden Wirkungsgrade von Solaranlagen oder die Preisentwicklung von Solarmodulen.

Eine Solaranlage muß bei dem heutigen Stand der Technik noch keine finanziellen Vorteile bringen, kann es aber sehr wohl, wie viele Wirtschaftlichkeitsberechnungen beweisen. Dies ist bei photovoltaischen Anlagen bislang allerdings nur mit ausreichenden Fördermaßnahmen machbar. Auf der Basis einer volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise dagegen sind Solaranlagen in jedem Fall wirtschaftlich. Im Kapitel zur Wirtschaftlichkeit der Solaranlagen wird darauf näher eingegangen. Die Umweltentlastung durch Solaranlagen läßt sich am einfachsten durch die ausgestoßene CO2-Menge, die jährlich durch eine gegebene Technologie substituierbar ist, quantifizieren. Nach Fox hängt sie von nachstehenden Einflüssen ab:[6]

Abbildung 3.3 zeigt spezifische CO2-Emissionen von Wärmeerzeugungsanlagen:[7]

1 SZ vom 06.10.1996, Wirtschaftsteil

2 BMWi (Hrsg.), 1998: 61

3 BMWi, Online-Information vom 11.08.1999

4 Lutwig Boelkow Systemtechnik GmbH, Online-Information vom 11.08.1999

5 Bund der Energieverbraucher e.V. (Hrsg.), 1999, Phönix. Sonnenenergie

6 Fox U., 1998: 101f.

7 Fox U., 1998: 101

 

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